12. Juni 2023

Barrierefreier Garten

Unsere Tipps für barrierefreies Gärtnern

Mit den Händen in der Erde wühlen, an der frischen Luft sein und das, was man gesät hat, später wieder ernten: Es gibt viele Gründe für einen Garten. Auch, wenn man in der eigenen Mobilität eingeschränkt ist. Wir möchten allen, die Freude am Gärtnern haben, aber körperlich eingeschränkt sind, Mut machen. Es geht! Mit diesen Tipps kommen Sie Ihrem Traum von der grünen Oase ein Stückchen näher:

1. Die Wege

Um sich gut in Ihrem Garten fortbewegen zu können, sollten sie breite, rutschfeste und ebene Wege anlegen. Sind Sie mit dem Rollstuhl unterwegs, sollte die Mindestbreite des Weges 1,20 m und an kurvigen Stellen 1,60 m betragen. Wichtig ist, dass Sie die Wege mit einem wasserdurchlässigen Material pflastern oder mit entsprechenden Wasserabläufen versehen. 

2. Beleuchtung

Besonders im Herbst, wenn die Tage wieder kürzer werden, ist es wichtig, dass Ihre Wege ausreichend beleuchtet sind. Es bieten sich kleine Solarlampen an, die Sie in die Erde stecken können. Diese schalten sich automatisch bei aufkommender Dämmerung ein und bei Tageslicht wieder aus. 

3. Bepflanzung

Für den Anbau von Nutzpflanzen, wie zum Beispiel Kräutern, Obst und Gemüse, empfehlen wir Ihnen ein unterfahrbares Hochbeet in Sitzhöhe. Praktischer Nebeneffekt: Ihre Ernte bleibt ist vor gefrässigen Schnecken geschützt. Sehr hilfreich ist eine Ablage für Gartengeräte und eine Halterung für den Schlauch. 

Achten Sie generell, auch außerhalb der Hochbeete, darauf pflegeleichte Pflanzen zu pflanzen. Verwenden Sie beispielsweise:

Spalierobst anstatt Obstbäume,
Stauden anstatt einjährige Sommerblumen,
Zierpflanzen anstatt Dornengewächse.

4. Hilfsmittel

Machen Sie sich die Arbeit so leicht wie möglich, indem Sie Hilfsmittel, wie zum Beispiel einen Greifarm für das Einsammeln von Fallobst, verwenden. Viele Geräte, wie Gartenscheren und Heckenscheren, gibt es mit Teleskopstangen. Achten Sie unbedingt auf leichte Materialien.

Schütze die Bienen – Dein Garten als Paradies! 

Wer auf in seinem Garten oder Balkon blühende Pflanzen anpflanzt, leistet bereits einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der Bienen. Allerdings sind nicht alle Pflanzen als Bienenweide geeignet. Besonders gefüllte Blüten wie Dahlien oder Geranien stellen ein Problem für die Bienen dar, da sie durch ihre dichten Blütenblätter den Zugang zu Pollen und Nektar erschweren. Selbst einfache Pflanzen wie Forsythien  oder Petunien  bieten aufgrund ihres begrenzten Nahrungsangebots keine ausreichende Unterstützung. Stattdessen empfiehlt es sich, auf die folgenden Pflanzen zurückzugreifen, da sie als besonders bienenfreundlich gelten.

1. Lavendel

Lavendel ist ein beliebter Balkonklassiker. Er besticht durch seinen intensiven Duft und seine violette Farbe. Balkongärtner schätzen auch seine Robustheit. Lavendel hat jedoch noch weitere Vorteile: Er wirkt beruhigend, seine Blüten sind essbar und er vertreibt Mücken. Während lästige Insekten den Duft meiden, werden Bienen von Lavendel magisch angezogen, da er eine ausgezeichnete Bienenweide ist.

2. Katzenminze

Katzenminze zieht sowohl Katzen als auch Bienen an. Die Pflanze ist eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen mit einem hohen Nektarwert. Ihre lange Blütezeit von Mai bis Anfang September macht sie zu einem wertvollen Nahrungslieferanten. Zusätzlich begeistert die Pflanze Balkonbesitzer mit ihren blauvioletten oder weißen Blüten und einem himmlischen, zitronenartigen Duft.

3. Männertreu 

Der Männertreu ist eine beliebte Garten- und Balkonpflanze mit leuchtenden blauen Blüten. Von April bis September bietet er Bienen und Schmetterlingen eine gute Nahrungsquelle und zieht zahlreiche Insekten an.

4. Glattblatt-Aster

Die Glattblatt-Aster blüht von Anfang September bis Anfang November und ist eine echte Herbstblume. Mit ihren schönen violetten Blüten, die gelegentlich auch bläulich, rosa oder weiß sind, verleiht sie dem Balkon im Herbst besondere Akzente. Doch nicht nur optisch, auch für Bienen ist die Aster eine Bereicherung. Da im September und November nur wenige Pflanzen blühen, ist die Glattblatt-Aster eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen vor dem Winter. Mit ihrer reichhaltigen Menge an Nektar und Pollen ist sie besonders willkommen, wenn die Nahrung knapp wird.

5. Margeriten

Margeriten sind in Europa heimische Pflanzen und eignen sich sowohl als Wildblume als auch als Balkonblume. Sie sind robust, pflegeleicht und attraktiv mit großen weißen Blüten. Margeriten sind eine gute Nahrungsquelle für Bienen aufgrund ihrer einfachen Blütenform.

6. Himbeere

Die Himbeere ist ideal für den Balkon. Sie blüht von Mai bis August und bietet Nektar und Pollen für Bienen. Sie wächst in Sonne und Halbschatten und kann auch im Topf angebaut werden. Leckere Früchte sind ein zusätzlicher Genuss.

7. Vanilleblume

Die Vanilleblume verbreitet einen betörenden Vanilleduft im Garten oder auf dem Balkon. Sowohl Menschen als auch Bienen sind von ihrem angenehmen Aroma begeistert. Die dunkelvioletten Blütenstände der Vanilleblume bieten den Bienen eine reichhaltige Nahrungsquelle.

8. Mehlsalbei

Der Mehlsalbei bereichert den Balkon mit aufrecht wachsenden Blütenkerzen und beeindruckender violett-blauer Farbe. Die interessant gemusterten Blüten sind eine Augenweide und machen diese pflegeleichte Sommerblume zur perfekten Wahl für einen ansprechenden Balkon. Biene, Hummel und Co. lieben den Mehlsalbei: Die Pflanze bietet ihnen ein reichhaltiges Nahrungsangebot und ist bis zum ersten Frost eine wichtige Bienenweide in der sonst kargen Spätsommerzeit.

Weitere Tipps für einen bienenfreundlichen Garten:

  • Verzichte auf Pestizide und nutze natürliche Schädlingsbekämpfung
  • Biete Nistplätze wie Bienenhotels oder unberührte Ecken im Garten.
  • Stelle flache Wasserstellen mit Steinen auf.
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