5. Juli 2021

Cool bleiben trotz hoher Temperaturen

Mit dem Rollstuhl durch den Sommer

Bei Menschen, die von Tetra- oder Paraplegie oder von Tetra- oder Paraprese betroffen sind, leidet der Körper unterhalb der Lähmungshöhe unter einer sogenannten Temperaturregulationsstörung, denn hier kann der Körper die Temperatur nicht mehr wahrnehmen und logischerweise auch nicht mehr richtig und nur noch teilweise regulieren. Bei vollständig gelähmten Tetraplegikern ist das Zentrum fürs Schwitzen komplett gestört – der Körper schwitzt also gar nicht. Vor allem im Sommer besteht dadurch die Gefahr einer Überhitzung, Fieber kann die Folge sein. Mit diesen Maßnahmen könnt ihr, auch wenn ihr nicht unter einer Lähmung leidet, vorbeugen und den Sommer richtig genießen:

1. Kalte Dusche vermeiden

Eigentlich klingt es ja logisch: Wenn der Körper überhitzt, muss man ihn herunter kühlen. Allerdings könnte eine kalte Dusche den gegenteiligen Effekt haben, denn auf den plötzlichen Temperaturabfall der Haut reagiert der Körper, indem er versucht den Kälteschock zu kompensieren (mit mehr Hitze). Außerdem könnte auch der Kreislauf empfindlich auf die eiskalte Überraschung reagieren. Wenn es eine erfrischende Dusche sein soll, dann achtet darauf, dass das Wasser nicht zu kalt ist.

2. Viel trinken

Viel trinken sollte bei heißen Temperaturen jeder, egal ob querschnittgelähmt oder nicht. Für Tetraplegiker ist die Flüssigkeitszufuhr allerdings besonders wichtig, denn starke Hitze setzt den Körper enorm unter Stress. Dehydrierung und Überhitzung können ernstzunehmende Folgen, wie z.B. Fieber, nach sich tragen. Ob ihr genug getrunken habt, könnt ihr am Urin erkennen. Helle Farbe: Weiter so! Dunkle Farbe: Unbedingt nachtanken.

3. Den Körper vor der Sonne schützen

Die heißen Temperaturen verdanken wir der Sonne, also solltet ihr ihrer Strahlung so gut es geht aus dem Weg gehen. Logisch! Deshalb solltet ihr jederzeit Schattenplätze bevorzugen, einen hellen Sonnenhut aufsetzen und eure Haut mit Sonnencreme schützen.

4. Die richtige Kleidung

Achtet darauf, helle Kleidung zu tragen, die sich nicht so leicht erhitzen kann. Fließende und lockere Schnitte ermöglichen eine optimale Ventilation. Natürliche Stoffe, wie Baumwolle und Leinen, sorgen dafür, dass eure Haut atmen kann. Für eine kurzfristige Abkühlung könnt ihr eure Kleidung auch kurz in den Kühl- oder Tiefkühlschrank legen.

5. Nasse Umschläge

Sollte die Hitze besonders groß sein, bietet es sich an, nasse Umschläge um Hals und Unterarme anzulegen.

6. Sprühflasche mit Wasser füllen

Kostengünstig und praktisch: Einfach eine Sprühflasche mit Wasser füllen und nach Bedarf Gesicht und Oberkörper besprühen. Den kühlenden Effekt könnt ihr mit einem Handventilator verstärken.

7. Hilfsmittel kaufen

Auf dem Markt gibt es diverse Hilfsmittel, die im Sommer eine Erleichterung sein können. Einige Hersteller haben sich auf die Entwicklung von kühlender Kleidung spezialisiert, wie z.B. Kühlwesten und Kühlschals, spezialisiert. Außerdem gibt es kühlende Rückenpolster, die sich ab einer Temperatur von 33 Grad automatisch einschalten.

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