18. Juli 2019

Rollstuhlrugby

Rollstuhlrugby ist neben Rollstuhlbasketball und Wheelchair Racing ebenfalls eine paralympische Sportart. Entwickelt hat es sich in den 1970er Jahren in Kanada und verbreitete sich schnell über die USA und weitere Länder, bis es Anfang der 1990er auch nach Deutschland kam.
Heute ist das Bernd-Best-Turnier, das jährlich in Köln ausgerichtet wird, das größte Turnier der Welt. Die Agivia Sharks, das Champions League Team von agivia, konnten sich wiederholt qualifizieren und dieses Jahr den 4. Platz erreichen. 

Wie läuft das Spiel ab?
Ein Team setzt sich aus vier Spielern zusammen, die auf einem standardgroßen Basketballfeld spielen. Das Ziel ist es, den Ball über die 8m breite Torlinie zu fahren, wobei er sich sicher im Besitz des Spielers befinden muss. Während des Spiels darf der Ball auf dem Schoß transportiert, geworfen, gedribbelt oder gepasst werden.
Ein Spiel besteht aus 4 x 8 Minuten Spielzeit plus Timeouts. Der Gewinner des Spiels ist das Team mit den meisten Toren.
Gegen die Regeln sind das Berühren des Gegners mit dem Körper und das Hineinfahren in den gegnerischen Rollstuhl hinter der Hinterachse. Des weiteren sind Rückspiel und Rollstuhlkontakt während Spielunterbrechungen nicht erlaubt. Fairness und Sicherheit gehen auch beim Rugby vor.
Die Spieler spielen mit speziell für sie angepassten Rugby-Rollstühlen, die besonders robust sind, denn beim Rugby geht es zur Sache! 

Gibt es eine Klassifizierung der Spieler?
Rollstuhlrugby-Spieler sind an mindestens drei Gliedmaßen eingeschränkt. Damit eine faire Spielbeteiligung für Schwerstbehinderte gewährleistet wird, gibt es eine Klassifizierung jedes Spielers von 0.5 – 3.5 Punkten, je nach Grad der Einschränkungen. Dabei ist es irrelevant, ob ein Spieler Rollstuhlfahrer ist oder den Rugby-Rollstuhl lediglich als Sportgerät nutzt.
Ein Team darf nach internationalen Regeln gemeinsam nicht mehr als 8 Mannschaftspunkte haben, national sind es 7 Punkte. Rollstuhlrugby-Teams können gemischt aus Männern und Frauen bestehen, wobei Teams mit Frauen einen Bonus von 1,0 bzw. 0.5 Punkten je Spielerin erhalten.
2012 gab es in Deutschland ca. 350 aktive Rollstuhlrugby-Spieler, darunter 40 Frauen. 

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